routinen

Von Birgit Petri

                             an einem seil ziehen es einholen wie ein netz an mich heran 
              die fasern spüren manchmal ein knoten meine hände ertasten ihn      
       die zusätzliche dimension teilt sich das seil entscheide ich 
nur ein strang läuft weiter durch meine hand -       
       ziehe und ziehe komme nirgends an meine hände erröten             
              denke an baldige blasen die wunde haut wenn sie sich öffnet                       
                        kämpfe weiter verbissen zukunft kommt nicht in den blick




flöte spielen vor dreisten raben wüste steinig blickfeld weit
        gebirge erst am horizont ein labyrinth am fuße meines felsplateaus
               darin divergente geistgestalten die die eindringlichen töne hören
                     suchen sie einen weg finden sie heraus verbünden sie sich mit mir -
               ich spiele und spiele verbleibe allein die luft wird mir knapp
          versinke in erinnerungen seerosen wuchernd auf tiefen teichen
die flöte fällt herab
buchstaben darbieten sie wörter bilden lassen für das was war
namen für viertel für flüsse für personen namen die jeder nennt
die geheimen und die heimlich gegebenen
       vorwärtstasten beginn an verwitterten kanten ohne zeugen
       dann widerspruch fürchten vor schmerz zurückschrecken
       trotzdem schon bekunden was noch keine zeugen hat
schließlich einen satz balancieren so dass er vielleicht ins morgen schwappt -
plötzlich kommen die wörter von ganz allein erzählen von seilen felsplateaus
blütenböden und booten in mir setzt der stift nicht ab