Gedankenanstoß
Etwas zupfte mich an der Jacke. Ich brauchte mich nicht umzublicken, das hatte ich vor
einer kleinen Weile schon getan. Da war niemand auf dem asphaltierten Pfad zwischen
Autobahnbrausen und Wiesengezwitscher. Es war lediglich ein Gedanke, der mich
anstupste und behutsam um meine Aufmerksamkeit bat. Doch er zeigte sich noch nicht,
schade eigentlich, er würde es wohl später noch einmal probieren.
Als Übersprungshandlung steckte ich die Hand in die Tasche der abgewetzten Lederjacke
meines Großvaters, die ich trage, um ihn mit auf Spaziergänge oder Reisen zu nehmen.
Und da war er, ein kleiner Zettel mit Kaffeefleck. Ein Anstoß.
Ich packte und reiste nach Schweden.
Der Mohn blüht, die Kälber springen, die Kühe kauen, der Nachbar flucht über das Wetter
und der Bauer stottert mit dem alten Traktor übers Feld. Nun bin ich ein Milchmädchen.