Auf unserem Bett geht die Sonne unter
über die Tagesdecke kriechen
rote und goldgelbe Schatten,
Rahmen aus Licht,
darüber Trilliarden von Feinstaubwollmäusen in Dämmerungstanz
von ätherischen Strahlen ausgefüllt
angereichert von Erinnerung:
an alten Kampf und Jahre voller Krampf,
zusammengezogene Muskeln am Herz
und Atem, der sich an der Angst verschluckt
nicht lösen kann in diesem Licht.
Der Himmel ist ein Spiegel
aus blendend Blau und
Silber und aus Gold
und leuchtet hell
die Schwärze aus,
dass sie sichtbar wird und
stinkt.
Ein erster Schritt?
Selbst die Knäste und Kasernen
sehen sanfter aus
wenn so weiß beschneit der Winterhimmeldunst
einen Schleier über alles legt
der vergessen macht,
der träumen lässt.
Das Träumen ist Bewältigung,
ist essentiell,
des Menschen Eigenheit.
Und wie die Nachtmarwesen,
im Schlaf gedehnte Zeit uns andere Welten weist,
so ist der Kunst
die gleiche Kraft,
die gleiche Heilung und
Hoffnung auf Zukunft
inhärent.
Des Zynismus gleichbleibende Resignation
Kapitulation
vor Lebens martialischer Gewalt
begleitet
wie Pulsschlag in Arterie
Dekadenkatastrophen (jedes Mal final)
und bestätigt
Pessimismen-Onanie,
sakrosankt.
Euer Vermächtnis
– unser Verbrechen an uns selbst.
No Future von Punk zu Paul Celan,
Atomtod, „schwarze Milch der Nacht“.
Wie soll da noch Empörung möglich sein,
wie
die Lähmung da in Wut entbrennen?
Wie soll Leben verteidigt und
gewonnen sein,
wenn Leben doch unmöglich scheint?
Wie um Planeten und Galaxien gekämpft,
wenn Menschheit betrauert
(sich) schon vor der Zeit?